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Heute morgen segeln wir von den Iles des Santes im 2. Reff an die Westküste von Guadeloupe, genannt Basse Terre. Alle genießen das großartige Segelwetter und Joya gleitet schnittig übers Wasser. Großes Aufatmen, denn die letzte gestrige Überfahrt war von einigen Squalls und hoher Welle begleitet, der Ankerplatz war entsprechend „rolly“. In Lee von Guadeloupe nähern wir uns einer von Palmen gesäumten Bucht Anse à la Barque. Eine auftauchende graue Fluke direkt von Joya versetzt uns in Aufregung und wir beobachten einen grauen Tümmler, der durch die Bucht gleitet. Schnell ankern wir Joya, greifen zu den Flossen und Tauchbrille und sind schon auf dem Weg zum Delfin. Was jetzt passiert ist für uns ein einmaliges Erlebnis, wir tauchen ab und der gut 2 Meter lange Delfin kommt direkt auf uns zu. Er scheint uns genau mit seinen Augen zu fokussieren, zu erkennen und tanzt um uns herum um danach wieder abzutauchen. Er wirbelt am Meeresboden in 10 Meter Tiefe Sand auf, vielleicht eine Jagdtechnik um an Fische heranzukommen. Sobald er wieder auftaucht, gleiten wir an seine Seite und begleiten ihn bei seinen Kapriolen. Inzwischen sind mehrere Taucher im Wasser, auch Kinder. Alle verfolgen begeistert die spielerische Leichtigkeit des grauen Delfins. Er hat aufgrund seiner Anatomie scheinbar immer ein Lächeln auf den Lippen. Ihm fehlt jegliche Scheu und als nach einer Stunde auch der letzte Taucher das Wasser verlässt, surft er weiterhin aus reiner Lebensfreude durch die Bucht. Wir durften dem Tümmler so nahe kommen und dieses schöne, empfindsame und intelligente Tier in Freiheit erleben. „Empty the Tanks“!!!

Da passt es, dass ich gerade von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung der Delfine mit dem Newsletter folgende Information erhalten habe:

"Im Jahr 2001 durchbrachen Delfine endlich eine Schallmauer menschlicher Erkenntnis. Meeresbiologin Diana Reiss und Verhaltensforscherin Lori Marino konnten mit zwei Großen Tümmlern erfolgreich den sogenannten Spiegeltest durchführen. Seitdem kommen menschliche Säugetiere nicht mehr umhin, auch bei den Zahnwalen das Vorhandensein von Selbsterkenntnis, Persönlichkeit und Ichbewusstsein anzuerkennen. Gerade Lori Marino hatte viele Jahre lang darum gekämpft, dass Delfine als nichtmenschliche Personen anerkannt werden."